Die Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit

„Wasser und Brot“ ist ja eher ungut konnotiert, mit Kerkerhaft und unfreiwilligem Verzicht oder Leben fristen am Existenzminimum. Dagegen „Brot und Wein“, da weht uns etwas Feierliches an, archaisch Menschliches und, ja, explizit Sakramentales. Agape, Liebe.

„Wir bringen in Brot und Wein unsere Welt zu dir…“, singt die Kirche zur Gabenbereitung. „Unsere Welt“, das sind also die Grundgüter, Lebens- und Belebensmittel, von denen wir leben, uns gegeben zum miteinander Teilen und Genießen.

Seit beschaulichen Lockdown- und Dahamoffice-Tagen haben ganz viele ihre Neigung zum Kochen und Backen gefunden und in virtuellen Gruppen vertieft, die Verkaufszahlen für Brotbacköfen und So- gelingt’s-Ratgeberbücher sind nach oben geschnalzt; jedes zweite Jogginghosen-Model seitdem ein Sauerteig- und Krusterlexperte. Gut so!

Mit dem Nahrungsmittel Brot haben aber auch immer mehr Zeitgenossen aufgrund von Unverträglichkeiten ihre liebe Not; Alternativen sind gefragt, glutenfreies Mehl und Eiweißteige. Weiß oder Dunkel, Weizen oder Dinkel, welche oder gar keine Hefe, puristisch oder kümmelwürzig, Handsemmerl oder Wachauerlaberl?  Mit Butter und Schnittlauchbegleitung oder auch einmal mit dick und fett Verhackert und Grammelschmalz? Und was trinkt man dazu, idealerweise, außer Häferlkaffee oder Wellness-Mate?

Der erste Gang kommt glutenfrei (Irmgard hat sich einen ganz eigenen Sauerteig einfallen lassen), die weiteren interessant divers, kreuz und quer kombinierbar (machen Sie Ihre eigene Schmierage) mit rein vegetarischen Aufstrichen, die sich z. B. so vorstellen: Frischkäse mit Senfpesto, Wildkräuteraufstrich von Gundermann, Knoblauchsrauke, Girsch und Sauerampfer, … Sorry, kein Schmalzbrot diesmal.

(Bildquelle: Alpenbrot by Irmgard)