Lichtblick im tristen November: Martinigansl
Am 11. November geht es landauf, landab den Gänsen an den Kragen. Rund um den Martinstag landen sie als Martinsgans auf unseren Tellern. Der Martinstag ist der Gedenktag zu Ehren des Heiligen Martin von Tours, der in Mitteleuropa von zahlreichen Bräuchen geprägt ist. Einer und der unter Feinschmeckern beliebteste ist das Martinigansl-Essen.
Rot oder weiß?
Weißwein zu Geflügel – so sagt eine bekannte Faustregel. Die Gans bildet hier eine Ausnahme. Zu ihr kann man gut und gerne Weißwein wie auch Rotwein trinken. Ich will Ihnen je 2 Vertreter der roten und weißen Fraktion an’s Herz legen, die vorzüglich zur Gans passen.
Weiß: Mächtig!
Wenn Sie Weißwein bevorzugen, dann greifen Sie entweder zu einem gereiften Veltliner. Wie dem Grünen Veltliner Atschbach von Herbert Studeny, der auf seinem Weingut im Weinviertel den gebietstypischen Grünen Veltliner kultiviert..
Oder Sie wählen meinen persönlichen Favoriten, den Grauburgunder „Oberburgstall“ von Hannes Harkamp aus dem malerischen Sausal in der Südsteiermark. Das Weingut besteht seit knapp hundert Jahren und befindet sich seit 2015 in Umstellung auf biologische Bewirtschaftung.
Rot: Entweder – oder
Freunde roter Tropfen greifen für den idealen Ganslbegleiter am besten zu einem jungen, frischen und kühl servierten Wein wie dem Zweigelt vom jungen Wilden Bernhard Ernst aus Deutschkreutz im Mittelburgenland.
Oder Sie tun es Ihrem freundlichen Vinothekar gleich, der’s gerne etwas üppiger mag: Zweigelt „Sebastian“ von StephanO oder Sie probieren den Neuzugang in unserem Weintregal: Zweigelt Reserve „Limited Edition“ vom Weingut Ecker Eckhof aus Kirchberg am Wagram.
Praxistipps für Selbermacher
Die Zubereitung einer Gans ist zeitraubend und schweißtreibend, weshalb die erste Flasche Wein oft schon vor dem Servieren genossen wird. Die leere Flasche können Sie aber perfekt einsetzen: Braten Sie das Gansl ungefüllt, dann wird das Fleisch schneller gar und zarter, wenn Sie eine Glasflasche mit dem Hals nach vorne in die Bauchhöhle stecken.
Und der Beifuß trägt nicht umsonst den Namen Ganslkraut, denn er macht Fett besser verdaulich. Aber Vorsicht: Er schmeckt bitter, daher nur wenig nehmen.
Abschließend möchte ich Ihnen noch einen Rezepttipp weitergeben, über den ich gestolpert bin: Salzburger Martinsgans mit Most und Äpfeln
Ich wünsche gutes Gelingen und würde mich über Ihre Rückmeldungen – oder Einladung zum Ganslessen – sehr freuen!