Ideale Trinktemperatur für den Wein

Trinktemperatur – gerade beim Wein ebenso banal wie essenziell. Denn der Geschmack von Wein hängt auch von der Temperatur ab. Ein Weißwein mit Zimmertemperatur schmeckt ebenso bescheiden wie ein Rotwein frisch aus dem Kühlschrank. Deswegen hier nun ein paar erprobte und allgemeingültige Regeln zur Trinktemperatur von Wein.

Weißweine, Roséweine, süße Weine und Schaumweine aller Art trinkt man grundsätzlich gut gekühlt. Denn je leichter, jünger und fruchtiger ein Wein ist, umso weniger Wärme verträgt er. Andererseits können zu kalt servierte Weine ihre Aromen nicht richtig entfalten.

Ideale Temperaturen für Weißweine

Ein junger, trockener Weißwein schmeckt am besten bei 9 bis 11°C. Würzige und aromatische Weißweinsorten wie Sauvignon Blanc und der berühmte Klöcher Gewürztraminer vertragen auch Temperaturen zwischen 10 und 12°C. Weißweine, die nach etwa 5 Jahren eine gewisse Reife erlangt haben, vertragen diese Temperaturen auch. Halbtrockene Weine und Weine mit viel Restsüße schmecken hingegen bei einer Temperatur von 12 bis 14°C am besten.

Die ideale Temperatur für alle schäumenden Produkte wie Winzersekt, Prosecco und Champagner liegt dagegen bei 6 bis 7 Grad Celsius. Generell kann man sagen: Je niedriger die Trinktemperatur, desto mehr wird der Geschmack eingeschränkt. Und zu warm servierte Weine wirken wiederum zu alkoholisch und überladen. Und darunter leidet nicht zuletzt die Eleganz.

Ideale Temperaturen für Rotweine

Das gilt aber auch für Rotweine. Zwar ist eine alte Faustregel, Rotweine bei Zimmertemperatur zu servieren. Aber die stammt noch aus Zeiten, als die Wohnungen auch sommers eher kühl waren. Deshalb: Kraftvolle schwere Weine schmecken bei 18, höchstens 19°C am besten – für die meisten anderen Rotweine sind Temperaturen zwischen 16 und 18°C besser geeignet. Leichtere Vertreter vertragen sogar niedrigere Temperaturen zwischen 14 und 16°C.

Als kleine Orientierungshilfe: Teure Rotweine mit 18°C genießen, alle anderen mit 16, höchstens 18°C. Temperaturen über 20°C sollte man möglichst vermeiden.

Temperatur messen

Wie bestimmt man aber die Temperatur? Entweder mit einem klassischen Weinthermometer, das man von oben in eine geöffnete und noch volle Flasche steckt. Einfacher sind da Manschetten, die man nur um eine Flasche legt. Diese Methode ist zwar nicht so genau, dafür wesentlich nutzerfreundlicher. Und sie funktioniert auch bei ungeöffneten oder halb leeren Flaschen.

Wein Temperieren

Logisch: Der Faktor Zeit ist beim Temperieren entscheidend. Aber was tun, wenn spontaner Besuch vor der Tür steht? Da kann man sich einiger Tricks bedienen. Eine Flasche Rotwein etwa, die man schneller von Keller- auf Trinktemperatur bringen möchte, kann man in ein Gefäß mit lauwarmem Wasser legen.

Will man dagegen den Wein schnell kühlen, kann man ihn in einen Sektkübel stellen und jeweils zur Hälfte Eis und kaltes Wasser sowie Salz dazugeben. Das Salz taut das Eis rasch auf. Somit wird die Flasche schneller gekühlt.

Alternativ gibt es auch verschiedene Manschetten, die man in der Tiefkühltruhe lagert. Nach dem Überziehen geben sie ihre Kälte an den Wein ab.

Generell ist es sinnvoller, die Flaschen lieber etwas kühler als zu warm zu servieren. Denn durch die Umgebungstemperatur erwärmt sich der Wein schon beim Einschenken um 1 bis 2°C.

Fazit: Die ideale Trinktemperatur für Wein

Trinken Sie Weißweine etwa 10 Grad kühl, Rotweine bei etwa 16 Grad Celsius und teure Rotweine bei 18 Grad Celsius. Damit sind Sie meist auf der sicheren Seite. Sind Sie dennoch unsicher, wenden Sie sich an Ihren freundlichen Vinothekar.