Eine Genuss- und Weinrundreise

Das Schöne an meinem Beruf: Ich bin von den besten Weinen unseres Landes umgeben, darf täglich liebe Leut‘ und Weinliebhaber bewirten und in schöner Regelmäßigkeit kommen mich auch die Winzerinnen und Winzer besuchen, wenn sie auf Zustellung oder der Durchreise an Salzburg vorbeikommen. Und so wird in der Bergstraße dem Wein gehuldigt, verkostet, gefachsimpelt und die Feste gefeiert, wie sie fallen.

Aber ein paar Mal im Jahr wird unserer Vinothek der Rücken gekehrt und wir Weinfreunde fahren aus, um die schönsten Weingegenden des Landes zu erkunden (und weil sie alle schön sind, besuchen wir alle). Diesmal ging unsere Reise in das Mittel- und Südburgenland. Auf der Rückreise machten wir noch einen Abstecher nach Krems und soviel sei bereits vorab verraten: Es war sensationell!

StephanO – das Weingut

Die Geschichte dieses Weingutes beginnt fast wie ein Witz: „Treffen sich ein Wirtschaftsinformatiker und eine Neurochirurgin in Deutsch Schützen und machen Wein.“ Nur dass darauf keine Pointe folgt, sondern ausgezeichnete, nachhaltig produzierte Weine. In unserer Vinothek füllen StephanOs Weine seit jeher die Regale und in weiterer Folge die Gläser unserer Gäste, und das wird auch nach unserem Besuch so bleiben, bei dem uns der Winzer und Weinphilosoph die Arbeit nach der Lese im Weinkeller (Untermischen der Maische im Gärbottisch) und noch allerlei Weisheiten nahegebacht hat.

   

Zu Gast bei Jürgen Csencstis

In Hamisch kehrten wir bei Jürgen Csencsits ein, der seine Gerichte unverfälscht und traditionell mit dem Holzofen zubereitet. Gekocht wird nur mit regionalen und saisonalen Zutaten, ohne Schnickschnack, dafür mit jeder Menge Ehrlichkeit und Geschmack. Eine wahre Gaumenfreude!

Weingut Silvia Heinrich

Ihr „Siglos 2017“ war als einer der Salzburger Festspielweine in aller Munde – da ist es nur angebracht, der Winzerin einen Besuch abzustatten. Umso mehr, als Ihr freundlicher Vinothekar bekennender Blaufränkisch-Fans seit eh und je ist und wer Blaufränkisch sagt, auch Silvia Heinrich sagen muss. Da war es nur logisch, die Blaufränkisch-Kapazunder und Cuvée-Leckerbissen mit der Winzerin herself zu verkosten!

Reumann-Schenke

Kosten macht hungrig, deshalb stärkten wir uns beim Heurigenhaus Reumann in Deutschkreutz. Dort wird bäuerliche Tradition hochgehalten und gutbürgerliche Küche aufgetischt. Eine Wohltat für Gaumen und Magen und eine solide Unterlage für unsere nächste Station.

Gebietsvinothek Deutschkreutz

Und wenn man schon einmal mitten im Blaufränkischland ist und noch ein paar Kubikzentimeter Platz hat im Verkostungsmagen, dann kehrt man – so wie wir – ein in der prächtig sortierten Gebietsvinothek Deutschkreutz und kostet munter weiter von den Schätzen der Region.

Kleines Kulturprogramm

Nicht, dass wir des Verkostens müde geworden wären, aber ein wenig Kultur muss auch sein – und wenn die Kulturgüter schon am Weg liegen, wollen wir sie auch angemessen wertschätzen. Also besuchten wir Schloss und Kirche von Deutschkreutz, die beide die Handschrift von Anton Lehmden tragen.

 

Gasthof „Zur Traube“ Neckenmarkt

Des Kostens noch nicht überdrüssig (aber hungrig wie die Bären) fielen wir im Anschluss in den Gasthof „Zur Traube“ in Neckenmarkt ein, in dem uns Wirtin Anni Glatz nach allen Regeln der Kunst mit pannonischen Schmankerln verwöhnte, dass es eine Freud‘ war!

 

Weingut Zöhrer, Krems

Nachdem wir einen Großteil des Burgenlands leergekostet hatten, suchten wir unser Verkostungsglück in Krems, wo uns Toni Zöhrer zuerst mit auf eine Rieden-Rallye nahm, bevor wir zu den Kremstaler Weinschätzen vorgelassen wurden, auf die sich das Warten aber auf jeden Fall gelohnt hat. Besonders der Frisandté [sic] Rosé hat mit seinem Aromenspiel überrascht.

 

Nach dieser ausgedehnten Rundreise ist unser Wissens- und Kostdurst nun für’s Erste gestillt, aber insgeheim tüfteln wir schon an unserer nächsten Weinrundreise, weil – wie ich immer zu sagen pflege: „Es gibt ja so viel guten Wein auf dieser Welt!“

Sind Sie auch auf den Geschmack gekommen, haben aber gerade wenig Zeit? Kein Problem, kommen Sie einfach bei uns vorbei – in unseren Regalen stehen alle Protagonisten zur Verkostung bereit, die Geschichten und G’schichtln zum Wein gibt’s gratis dazu.

Bis bald bei De Gustibus!

Bildcredits: Johann Maier, Andrea Lämmerhofer